21. Januar

Um 8.30 Uhr stehen wir auf, um mit der Fähre aufs Festland zu kommen. Die Fahrt war wegen der hohen Wellen etwas ungemütlich. Angekommen tuckern wir mit 60 km/h nach Adelaide. Wir trauen uns nicht mehr schneller zu fahren, da jetzt schon das Gewebe aus beiden Reifen rausguckt und keiner mehr auf den letzten Tag an so einem Koloss die Reifen wechseln will.

In Adelaide suchen wir zunächst die Maui-Station auf, die glücklicherweise ganz in der Nähe des Flughafens liegt. Hier klären wir erst mal grundlegendes zur Auto-Abgabe und entscheiden uns doch noch mal um, das Auto doch die eine Nacht noch zu nutzen, da wir es auch morgen früh vor dem Flug abgeben können.

Direkt um die Ecke gibt es auch einen Big4, den wir dann für die Nacht noch nutzen. Nach dem Einchecken machen wir uns zu Fuss auf in die Stadt. Eine halbe Stunde Fussmarsch und wir sollen angeblich in einem Internetcafe ankommen. Die halbe Stunde entpuppt sich dann als eine Stunde, was aber nicht so tragisch war, weil wir einen Fussweg am Meer entlang nahmen.

Nach der Website-Aktualisierung gehen wir lecker essen, zum Nachtisch gibt es für Michèl und Siri Eis für in die Hand mit selbst gebackener Waffel, Franzi nimmt nur 'ne Waffel. Vollgefressen rollen wir zurück zum Campingplatz.

Dort haben wir in der Zwischenzeit Nachbarn bekommen. Schwaben, wie sich später am Abend rausstellt. Wir unterhalten uns fast den ganzen Abend und zu guter Letzt werden wir auch noch unsere letzten Lebensmittel wie Öl, Essig, Zucker und Mehl... was wir ungern weggeschmissen hätten los. Gerne nehmen sie unsere "Reste" an. Zum Tausch erhalten wir frisches Obst für unser Frühstück. Eigentlich wollte Siri noch unbedingt ein letztes Mal in den Pool springen, doch nun ist es viel zu kalt und alle nehmen eine warme Dusche.

Um kurz vor 22.00 Uhr gehen wir schlafen, morgen klingelt um 6.00 Uhr der Wecker, damit wir pünktlich unseren Flug erreichen.

22. Januar

Ein letztes Mal klappen wir in unserem WoMo die Betten zusammen und verstauen alles für die Abschlussfahrt. Wir setzen Siri mit all unserem Gepäck am Flughafen ab und Michèl und Franzi geben anschließend das WoMo an die Maui-Station zurück. Es wird nichts beanstandet und schon bald gehts zu Fuss hinüber zum Flughafen, der in knapp 10 min zu Fuss ohne Probleme zu erreichen ist.

Unsere Tickets bekommen wir am Automaten, das Gepäck ist schnell aufgegeben und schon bald darauf sitzen wir - ohne irgend jemandem unseren Ausweis gezeigt zu haben - im Flieger. Der Flug ist mit etwas Lesen richtig kurzweilig und ehe wir uns recht versehen, sind wir auch schon in Alice Springs gelandet und verlassen über die Treppe den Flieger.

Gemütlich warten wir auf unser Gepäck, schalten nun das Navi ein um zu prüfen, wie weit weg die Mietstation für unser nächstes Auto ist. Als wir endlich genügend Satelliten zur Ortung haben, erfahren wir, dass es ca. 18 km vom Flughafen bis zur Mietstation sind. Der Shuttle-Bus in die Stadt ist bereits weg und es kommt wohl so schnell auch keiner mehr. Mit dem Taxi würde es ca. 50 A$ kosten bis Alice Springs - das ist uns erst mal zu teuer. Während wir noch diskutieren, wie wir nun ins Städtchen gelangen, bietet sich ein netter Herr an uns mit zu nehmen. Eine gute halbe Stunde später werden wir direkt vor der Britz-Mietstation abgesetzt.

Bis wir alle Formalitäten erledigt haben und wir ins neue Auto (ein 4WD = Vierradantrieb-Fahrzeug) eingewiesen sind ist es schon so spät, dass wir die 5 Stunden-Tour bis zum Ayers Rock nicht mehr in Angriff nehmen möchten. Wir machen einen Einkauf um uns für die ersten Tage mit Lebensmitteln einzudecken und besuchen anschliessen die Station der Royal Flying Doctors.

Wir erfahren, wie alles angefangen hat und natürlich wie das System heute funktioniert. Die Flying Doctors arbeiten hauptsächlich auf Spendenbasis. Der Arzt bzw. die Schwester wird vom Staat finanziert und trotzdem kostet ein läppisch kleiner Einsatz schon mal 14.000 A$ - nach oben keine Grenzen gesetzt - was der Patient bzw. dessen Versicherung übernehmen muss.

Auf Rat der lokalen Leute übernachen wir auf einem Campingplatz - dort wird zuerst mal der Pool genossen. Als es dunkel wird sitzen wir gemütlich im Gemeinschaftsbereich, lesen und essen ein paar Chips. In dem um einiges kleineren Auto haben wir viel weniger Platz, was uns beim Schlafen am meisten bewusst wird. Es ist noch sehr warm draußen als wir ins Bett gehen und trotz offener Tür eindeutig noch zu warm für unsere Verhältnisse. Später in der Nacht regnet es für ein paar Minuten und dabei wird die Umgebung so abgekühlt, dass wir den Rest der Nacht wunderbar schlafen.

23. Januar

Nach dem Frühstück machen wir uns auf zur "School of air". Wir sind etwas früh dran und müssen noch eine halbe Stunde warten ehe sie öffnet. Hier können wir die Studios besichtigen aus welchen die Lehrer unterrichten. Erfahren das System mit dem unterrichtet wird und schauen uns einen kleinen Film an. Leider sind hier zur Zeit Sommerferien, so dass wir keinen Life-Unterricht miterleben können.

An der Kasse kaufen wir uns noch Mücken-Netze, welche man über den Kopf ziehen kann. Wir werden noch sehr froh damit sein. Nach der Besichtigung beginnt unsere Reise zum Ayers Rock. Nach einer 5-stündigen Fahrt erreichen wir endlich Yulara. Dies ist ein Zentrum mit Hotels, Herbergen und einem Campingplatz außerhalb des N.P.. Nur hier darf ausschließlich uüernachtet werden.

Im Info Center buchen wir zuerst eine geführte Tour am Ayers Rock für morgen Abend, dann suchen wir den Campingplatz auf und buchen zwei Übernachtungen. Nach einer Erfrischung im Pool fahren wir zum N.P., am Eingang kaufen wir drei Eintrittskarten, welche drei Tage gültig sind.

Unseren ersten Sonnenuntergang im heißen Nichts genießen wir an den Olgas.

24. Januar

Es ist 4.30 Uhr als uns der Wecker aus dem Schlaf reißt. Heute wollen wir den Sonnenaufgang am Ayers Rock bewunden also heißt es alles zusammenpacken und los gehts. Am Eingang des N.P. (dieser öffnet um 5.00 Uhr) werden wir jedoch schnell mit der wahren Realität konfrontiert. Die Uhr zeigt erst 4.40 Uhr. Traurig aber wahr unser Wecker ging wohl um eine halbe Stunde vor, aber was soll's, im Urlaub kann man ja ruhig mal um 4.00 Uhr aufstehen.

Am Ayers Rock beziehen wir dann unsere Stellung, die Menschen werden Busse weise angekarrt. Um 6.20 Uhr geht endlich die Sonne auf. Jedoch nur wenige Minuten glüht der Berg in gigantischem Rot bevor eine Wolkendecke die Sonne verschwinden lässt. Nach dem kurzen Gastspiel der Sonne machen wir uns auf zu unserer Ayers Rock Umwanderungs-Tour. Dieser Base Walk - einmal um den Berg herum - ist 10 km lang und dauert 3 h. Nach ca. 1,5 h Wanderung scheint die Sonne dann bereits erbarmungslos. Es wird schrecklich heiß, trotz der frühen Morgenstunden. Die Tour lohnt sich aber alle mal, wir haben einen gigantischen Blick auf den Berg und entdecken Wasserlöcher und Felsmalereien der Aborigines. Durchgeschwitzt und müde fahren wir zurück zum Campingplatz. Dort gibt es die nächste Pool-Runde. Nach einer Verschnaufpause machen wir uns um kurz nach 15.00 Uhr auf zur Bushaltestelle, wo wir von unserem Guide für die Tour abgeholt werden.

Zuerst besuchen wir das Aborigine-Kultur-Center der Anangus (eine Aboriginal-Stamm) hier erfahren wir etwas über ihre Kultur und können Mitbringsel kaufen. Anschließend fahren wir mit Sarah Mill (???) eine Aboriginal-Frau zum Ayers Rock. Wir schauen uns Felsmalerein ein Wasserloch und Felsformationen an und Sarah erzählt uns in ihrer Sprache die Entstehungsgeschichte verschiedener Felsformationen und ihrer Kultur. Natürlich ist ein Übersetzer dabei, der uns alles ins Englische übersetzt. Auf dem Weg zeigt sie uns einen Busch mit schwarzen Beere, welche wir kosten können. Diese schmecken jedoch sehr bitter. Danach setzen wir uns alle am Rande des Berges zusammen und wir bekommen noch etwas über verschiedene Pflanzen, Beeren und Heilkräuter erzählt. Am Ende der Runde dürfen die Frauen noch ein Foto mit Sarah schiessen.

Der Abend wird bei Sonnenuntergang mit Sekt und was zu knabbern am Ayers Rock abgerundet.

25. Januar

Wieder klingelt der Wecker um 4.30 Uhr, heute ist es auch wirklich 4.30 Uhr. Der Sonnenaufgang am Ayers Rock (heute von der anderen Seite - der Berg wird von hinten angestrahlt) ruft. Ohne langen Aufenthalt, fahren wir weiter zu den Olgas, wo wir zuerst frühstücken um dann unsere Wanderung durch die Felsformationen zu beginnen.

Für die 7,5 km lange Tour brauchen wir 3 h, durch Schluchten, über Felsplatten und doch z.T. steilem Gelände und 35 °C morgens um 8.30 Uhr machen einem da doch schon zu schaffen. Wir werden jedoch mit wunderschönen Ausblicken belohnt und auch drei Kängurus streifen unseren Weg an einer Stelle, wo sich das Regenwasser im Fels gesammelt hat. Dieser Rundweg wird sogar ab morgens 11.00 Uhr wegen der großen Hitze gesperrt.

Am Auto angekommen, sehen wir alle zu, dass wir schnell zur Weiterfahrt bereit sind, weil wir uns hier dank Klimaanlage wieder etwas abkühlen können. Noch ein paar Foto-Stopps unterwegs und die Reise geht weiter zum Kings Canyon. Nach ca. 4-stündiger Fahrt erreichen wir unser Ziel. Auf dem Campingplatz lassen wir den Rest des Tages ruhig angehen mit Baden, Erhohlen und einem abendlichen warmen Mahl.

Nachtrag:

Im Valley of the Winds bei Kata Tjuta (Olgas) findet Michèl einen Stück vom Foto-Apparat, welches wir in den Blue Mountains verloren haben. Am Ende der Tour machen Franzis Wanderschuhe schlapp - an einem hängt die Sohle schon über die Hälfte von Schuh weg.

26. Januar

Nach dem wir die letzten zwei Tag wegen dem Sonnenaufgang jeweils sehr früh aufgestanden sind, schlafen wir heute mal wieder richtig aus. Das Frühstück fällt verhältnismäßig kurz aus, da wir von tausenden Ameisen, die ständig an den Beinen hoch krabbeln belästigt werden. Die Ameisen - obwohl es nur ganz kleine sind - sind hier eine echte Plage. Länger als 5 sec. kann man nicht auf einer Stelle stehen ohne bekrabbelt zu werden. Und weil das ja noch nicht genug ist, werden wir zusätzlich noch von Fliegen belästigt, die äußerst hartnäckig versuchen sich auf Augen, Ohren oder der Nase nieder zu lassen. Franzi genießt ihr Frühstück mit Mückennetz. Dieses wird lediglich kurz gehoben um den nächsten Bissen zu nehmen.

Anschließend lassen wir uns beim Pool nieder und lesen uns durch den Vormittag und Mittag. Zur Abkühlung hüpfen wir immer wieder in den Pool. An der Pooldusche können wir immer wieder Papageien und andere Vögel beobachten, die kopfüber das ständig tröpfelnde Nass genießen. Plötzlich fahren einige hupende Autos mit Fahnen schwingenden und australischen geschminkten Insassen an und stören die herliche Ruhe- -es ist "Australia Day" (bei den Aboriginis auch "Invasion Day" genannt). Hier wird das wohl mit einer großen Besäufnis-Party und gemeinsamen Picknick zelebriert.

Wir verziehen uns von Pool und beschließen mal wieder unsere Website auf den neusten Stand zu bringen. Also suchen wir das Cafe des Resorts auf und benötigen 1,5 Stunden um die ganze letzt Wochen nachzutragen. Hier müssen wir immer wieder Geld einwerfen und bis wir fertig sind, sind 18 A$ im Schlitz verschwunden.

Zurück am Campingplatz verbringen wir die nächste Stunde gleich wieder im Pool - hier lässt es sich eindeutig am besten aushalten. Anschließend wird geduscht.

Erfrischt gehen wir die paar Schritte zum Sunset Point trotz dichter Wolkendecke und einigen Regentropfen. Dort kann man gemütlich auf der Ausichtsplattform auf einem Bänkchen sitzen und ins Tal blicken. Wir sind früh da, werden jedoch mit einem umhersteunenden Dingo belohnt. Als die Sonne am untergehen ist haben wir Glück und eine Lücke ist in der Wolckendecke, so dass wir für ein paar Minuten den gegnüberliegenden Canyon in tollen, roten Farben sehen können. Auch die einseitig angestrahlten Wolken ergeben ein sehr schönes Bild. Früh gehen wir zu Bett, da wir am nächsten Morgen früh raus wollen.

27. Januar

Heute heißt es wieder vor der Sonne aufzustehen um die "kühlere" Tageszeit auszunutzen. Ohne Frühstück brechen Siri und Franzi bei 34 °C zu einer Sonnen-Aufgangswanderung rund um den Kings Canyon auf. Michèl wandert heute nicht mit, er fühlt sich nicht fit und ist ständig am husten.

Begeistert kommen beide zurück, überall finden sich kleine Hügel und tiefe Einschnitte auf der Wanderung. Im Garten Eden, einer Wasserstelle wird die Wüste zur Oase mit vielen grünen Pflanzen und großen Palmen.

Auf dem Weg zurück nach Alice Springs gilt es eine 100 km lange "Dirt Road" zu überwinden. Mit bis zu 100 km/h darf jeder einmal über die Wasch-Brett-Piste heitzen und durch den Sand driften. Leider ist der Spaß viel zu schnell vorbei.

Zurück in Alice Springs springt Siri sofort in den Pool. Michèl und Franzi fahren zum Kankenhaus. Nachdem Michèl von 2 Ärtzen untersucht wurde, 3 Blutentnahmen und eine Röntgenuntersuchung hinter sich hat steht nach 1,5 Stunden die Diagnose fest: Atypische Pneumonie. Zwei verschiedene Antibiotika sollen der Krankheit den Gar ausmachen. Der ganze Spaß war für 144,00 A$ zu haben.

Das gebuchte Abendessen mit Aborigini-Musik und Aborigini-Geschichtenerzähler fällt leider aus.

Um dennoch etwas zum Essen zu bekommen gehen wir in die nahegelegene Taverne. Dort bekommen wir zum Essen Live-Musik von einem Karakoke-Allein-Unterhalter.

Zurück am Camping-Platz genießen wir die kühle (27 °C) Nacht.