18. September

Erneut weckt uns der Hahn von gegenüber schon recht früh. Gegen 7.00 Uhr hüpfen wir dann aus den Federn und machen uns fertig zum Frühstück.

Später - nachdem wir noch Brötchen für Mittags eingekauft haben - treffen wir uns wieder mit Mathias. Wir gehen zuerst zum Hafen, wo wir mit der einen Hälfte erneut in die Kajaks steigen. Diesmal jedoch auf dem Meer, wodurch der Wellengang die Fahrt zu weiter draußen gelegenen Inseln etwas unsicherer gestaltet. An der ersten Ecke entdecken wir eine Hand voll kleiner Pinguine, von denen zwei gerade ihre Federen wechseln. Dieser Vorgang verläuft wohl parallel zur Paarung und während dieser Zeit können die Vögel nicht ins Wasser. Ein Stück weiter gibt es viele Blaufußtölpel und auf dem Weg zu der nächsten Insel begleitet uns ein neugieriger Seelöwe.

Angekommen bei der Insel hilft uns der andere Teil der Truppe, die in einem Motorboot gefahren sind an Land. Nun geht die Erkundungstour zu Fuß weiter. Neben vielen Meerechsen und Lavaechsen sehen wir auch eine Hand voll Seelöwen und Weißflossen-Riff-Heie (ca. 1,50 m lang).

Nun steigen wir auf's Boot um die gleiche Tour wird umgekehrt zurückgelegt - wobei natürlich die Tiere eingehend fotografiert werden.

Nach einer kleinen Stärkung zurück an Land bekommt jeder seine Schnorchelausrüstung und schon geht's wieder in's Wasser. In der kleinen Bucht herrscht teilweise ganz ordentliche Strömung. Die Sicht ist nicht gerade überragend, wir sehen trotzdem viele Fische, auch einen Adlerrochen und einen Steinfisch bekommen wir zu Gesicht.

Am Hafen von Villamil gehen wir wieder an Land.

Die folgende Pause nutzen wir um zu duschen (wieder kalt) und Tagebuch schreiben.

Um halb vier fahren wir zu einer weiteren Aufzuchtstation von Schildkröten. Den Rückweg legen wir zu Fuß zurück auf einem schönen Pfad durch Trockenwald, Lavabebiet, Sumpfgebiet und am Stand zurück auf der normalen Straße. Beim Eis-Stand legen wir eine "obligatorische" Pause ein (seit zwei Tagen gibt's das Eis nur noch in Bechern, da die Waffeln aus sind). Außderdem war das Eis heute teurer, da kein Wechslegeld vorhanden.

Zurück in unserer Unterkunft verabschieden wir uns von Mathias. Michèl und ich beschließen noch einen Standspaziergang zu machen, kommen jedoch nur bis zu der Landbrücke und machen dort ein Foto-Shooting. Als das Licht zu schwach wird gehen wir zurück, doch es bleibt immer noch eine halbe Stunde Zeit bis zum Abendessen. Also nochmals Zeit zum Tagebuch schreiben. 

19. September

Der Tag beginnt früh, da es heute mit dem Boot zurück nach Santa Cruz geht. Um der Seekrankheit keine allzu große Chance zu geben, fahren wir bereits früh morgens (ohne Frühstück) zum Hafen und mit dem Schnellboot wieder nach Santa Cruz. Dieses mal überstehen alle die Überfahrt ohne Probleme, wir sehen sogar einige Delphine, die uns ein Stück des Weges neugierig begleiten. Nach fast 3 Stunden ist die Überfahrt geschafft und wir beziehen erneut das Hotel Estrella del Mar gleich neben der Polizei Akademie.

Ein kurzer Blick in unser Gepäck genügt, um festzustellen, dass eine unserer Schnapsflaschen nicht ganz dicht war. Michèl's Unterwäsche und Socken sind ziemlich nass und riechen wie eine Schnapsleiche. Mein (Franzi) Rucksack ist irgendwie im Wasser gelegen, auch ein Großteil meiner Wäsche ist nass - dafür aber geruchsneutral! Meine Klamotten schnell zum trocknen verteilt und Michèl's Schnapswäsche im Wäschebeutel verlassen wir gegen 11.00 Uhr das Hotel. Wir machen einen kurzen Stopp in der Wäscherei um den Schnapsgestank los zu werden und genießen anschließend zum Frühstück eine Pizza und Spaghetti. Michèl isst zum Nachtisch noch ein weiteres Softeis (was er später bereut, da erneut Durchfall).

Nun haben wir Zeit bis 14.30 Uhr Ziet. Die Meisten nutzen die Zeit um den kommenden freien Tag zu planen und buchen, unser Tauchgang ist ja bereits gebucht, trotzdem besuchen wir die Tauchbasis um schon mal die Klamotten und Ausrüstung an zu probieren.

Zurück im Hotel warten wir auf Irene, bei der wir unser Zeug untergestellt haben, da unser Zimmer noch nicht fertig geputzt war. Sie kommt mit Javier zu spät. Wir ziehen unser Gepäck um und schon geht das Programm weiter.

Mit Pickup's fahren wir ins Landesinnerer bis zu einem kleinen Wäldchen (Hochlandwald von Santa Cruz). Ein kurzer Marsch später stehen wir an riesigen Löschern, die nicht Kraterlöscher sondern eingestürzte Lava-Tunnel sind. Es gibt viele Pflanzen und Bäume, die bereits darin wachsen. Für Tiere ist das Loch anscheinend zu tief, so dass nur fliegende Tiere die Löscher besiedeln.

Bald geht's auch schon weiter. Wir fahren zu einer Farm, auf der besonders viele Riesenschildkröten in freier Natur zu finden sind. Schon auf dem Weg dort hin sehen wir einige, die sich die Weide mit Kühen teilen. Mache sitzen auch auf der Straße. Auf der Farm können wir ganz nah zu den "Schildie's". Wenn wir uns von hintern anschleichen, verstecken sie sich auch nicht in ihrem Panzer, so dass wir Foto's machen können.

Nach der Farm führt uns unser Programm zu einer weiteren Schildkröten-Aufzucht-Station. Dort gibt es Schildkröten in allen Größen. Eine ca. 5-jährige ist ungeschickt geklettert und dabei auf dem Rücken gelandet. Sie kann sich alleine nicht zurück drehen und wäre wohl vertrocknet, wenn ihr der Tierpfleger nicht zur Hilfe gekommen wäre. Der hat anschließend auch noch eine von den großen gestreichelt. Dafür hat die sich ganz groß gemacht.

Gerade rechtzeitig zurück müssen Michèl und ich uns (ohne Abendessen) auch schon auf den Weg machen für unseren Nacht-Tauchgang. Nach einer Einführung machen wir uns (jeder mit Lampe ausgestattet) mit dem Boot auf den Weg. Nach ca. 10 min Fahrt erreichen wir den Tauchplatz wo wir uns umziehen. Mit Flossen und Jacket wird uns geholfen. Dann lassen wir uns rückwärts über den Bootsrand fallen und schon gehts los. Wir sehen außer einer roten und einer blauben Langute auch einen Kugelfisch, Seesterne, eine Baby-Kranke und einen Rochen. Als der Wellengang zu stark wird tauchen wir auf, gehen auf's Boot und machen eine kleine Pause. Den zweiten Tauchgang lasse ich (Franzi) aus, da mir vom starken Wellengang schwindlig ist. Nachdem ich mich übergebe habe und einen Schluck Wasser getrunken habe geht es mir wieder besser, als die anderen Drei auch schon wieder auftauchen. Wir ziehen uns erst später in der Taucherbasis um und machen uns auf den Heimweg - stolz mit einem Stempel im Tauchbuch.

In einer Bar entdecken wir einen Teil des Teams und setzten uns noch für einen Cocktail dazu.

20. September

Frühstück gibt's schon um 6.30 Uhr für uns zwei, denn um 7.00 Uhr treffen wir uns schon an der Tauchbasis. Dort gibt's eine kleine Vorstellungsrunde und eine Tagesablauf-Besprechung bevor wir mit Taxen auf das andere Ende der Insel fahren. Dort wartet schon das Boot auf uns, welches uns in einer halben Stunde zwischen die Insel Seymour und Baltra fährt. Wir bekommen nach der Tauchbesprechung auch noch verschiedene Zeichen für bestimmte Fische und Tiere erklärt.

Wir werden in zwei Gruppen eingeteilt und starten als zweite Gruppe. Die Sicht ist viel besser als in der Nacht vorher. Es sind außer vielen kleinen Fischschwärmen genannt Schulen, ein Schwarm Rochen, ein Adlerrochen, Papageifische, Seelöwen, große Seesterne, Sandaale, Trompetenfische und ein weitere Kugelfische zu sehen. Zurück an Bord machen wir ca. eine Stunde Pause, bevor wir unseren zweiten Tauchgang auf der Nordseite der Insel beginnen. Hier sehen wir die lang ersehnten Heie, wenn's auch nur zwei kleine Weiß-Flossen-Riff-Haie weit weg sind. Außerdem sehen wir außer dem vorher genannten noch einen Skorpionfisch, eine Zebramuräne, kleine türkise Schnecken u. v. m..

Gegen 13.00 Uhr sind wir zurück an Land auf der Fahrt dorthin bekommen wir noch ein recht trockenes Essen. Umgezogen geht's dann zurück auf die andere Inselseite.

Zurück in Puerto Ayora holen wir zuerst unsere Wäsche und setzen uns dann ein letztes Mal in ein Internetcafe. Wir müssen noch das Lied "11 kleine Tourilein" abtippen, ausdrucken und kopieren, da heute unser letzter gemeinsamer Abend ist! Als wir fertig sind wollen wir nur noch eine Dusche und ein Bett, was wir dann auch sogleich haben. Erfrischt genießen wir in der Gruppe unser letztes Abendessen, lästern über die Gruppe besoffener Amerikaner von nebenan und genießen den letzten Cocktail. Von meinem (Franzi) Lied - gemeinsam vorgetragen - ist Javier total begeister, im Vergleich zu Elkes's Gedicht, das mit 6 Seiten viel zu lang und auch schlecht gedichtet ist.

Wir gehen noch in eine Bar, wo es ziemlich laut ist bis wir uns nach draußen setzen. Dort treffen wir den Schweizer, der unsere Führung durch AmaZOOnico gemacht hat, unser Tauchguide und auch unseren Mittaucher. Javier schenkt den soeben bekommenen Zuckerrohrschnaps sodann an den Schweizer weiter. 

21. September

Ein letztes Frühstück auf Galapagos, die Rucksäcke sind gepackt. Drei Pickup's bringen uns und unser Gepäck wieder auf die andere Inselseite. Unterwegs verliert unser Pickup die hintere Stoßstange, die sofort notdürftig mit Seil hochgebunden wird, damit die Fahrt weiter gehen kann. Mit dem Boot dann rüber auf Baltra und dort mit dem Bus zum Flughafen.

Das Gepäck ist schnell aufgegeben und wir fliegen pünktlich. Erneut bekommen wir auf dem 1,5 stündigen Flug ein Mittagessen bevor wir auch schon wieder in Guayaquil landen. Dort beginnt die Warterei. Zuerst bis zum einchecken - Javier, Irene und Florian holen das zurückgelassene Gepäck aus dem Hotel.

Und dann im Flieger: Dort gibt es einen Kurzschluss (kein Licht). Anschließend sehen wir auf den Bildschirmen einen Computer neustarten, nach einem erneutem Stromausfall muss - bereits ausgeparkt - ein Technicker herangeschafft werden. Es wird immer wärmer im Flieger, bis wir wieder einparken und endlich alle Computer an Bord durchgestartet sind.

Mit zwei Stunden Verspätung geht's endlich los.

22. September

Zurück in Europa merken wir wie einfach es in Südamerika doch war. Unser Flieger hat die verlohrene Zeit fast aufgeholt. Wir hetzen durch den Flughafen. Stehen vorm Gate für den Anschlussflug. Als wir dann an der Reihe sind bekommen wir mitgeteilt das wir auf einen anderen Flug umgebucht wurden (schließlich hätten wir den Fleiger mit 2h Verspätung gar nicht erreichen können).

Die nervtötende Warterei beginnt, denn unser Flug geht erst am Abend und nicht schon mittags.

Nach einigem hin und her und ein paar bösen Worten gibt es von der Fluggeselschaft dann Gutscheine für Essen und Trinken.

Völlig entnervt erreichen wir Frankfurt.

Ein wundervoller Urlaub ist damit leider zu Ende gegangen.